Montag, 20. April 2015

Umbau eines Lokschuppens

Der Lokschuppen ist ein Relikt aus jener fernen Zeit, als ich dachte, dass ein einständiges Exemplar meinen Ansprüchen genügen würde. Damals experimentierte ich zum ersten Mal mit Nitinoldrähten und wollte mit diesen einen Torantrieb bauen.


Herausgekommen ist ein voll teppichbahntauglicher Lokschuppen mit verschiedenen digital schaltbaren Lichtfunktionen und einem ebensolchen Torantrieb. Nur Nitinoldrähte wird man darin vergeblich suchen.

Aufbau


Der Lokschuppen steht auf zwei hölzernen Platten, die aufeinandergeleimt wurden. In der oberen Platte ist ein Ausschnitt, um das Gleis aufzunehmen. Damit ich keine Rampe bauen muss, liegt im Schuppen K-Gleis. Das Übergangsgleis 24922 stellt die Verbindung her.


Das Dach eines Lokschuppens sollte man grundsätzlich nicht festkleben, denn sonst wären Beleuchtung und Torantrieb für Artungsarbeiten nicht zugänglich. Auch hat man es so leichter, eine liegengebliebene Lok zu bergen. Allerdings machte die Dachkonstruktion von Piko keinen stabilen Eindruck. Ich baute also aus Holz noch ein paar Verstrebungen ein.



Das Dachgebälk braucht nicht realistisch zu wirken. Es stabilisiert das Dach und bietet den Drähten der Innenbeleuchtung halt.

Beleuchtung


Die Beleuchtung ist über einen Decoder schaltbar. Der WeichZwei mit der Firmware wz_schalten hat vier Ausgänge. Einer dient zur Ansteuerung des Torantriebs, die anderen drei der Beleuchtung. Der Decoder ist nur lose aufgelegt und lässt sich bei Bedarf herausnehmen, davon habe ich aber noch keinen Gebrauch gemacht.


Wenn man mit wenigen LEDs eine gleichmäßige Ausleuchtung erzielen will, empfiehlt es sich, sie nach oben ins Dach strahlen zu lassen. Dort wird das Licht von einem Reflektor aus Alufolie gestreut. Kontakte aus Federstahl stellen die Verbindung zum Decoder her. Sie sind im Bild mit dem Decoder zu erkennen. Zuerst hatte ich hier Messingdrähte, aber die mussten zu oft nachgebogen werden.


Die Vordächer sind auch mit Beleuchtung ausgestattet. Es handelt sich um kleine LEDs, die unterm Dach sitzen. Der Lichtaustritt durch das Dach ist natürlich unerwüscht. Würde ich den Schuppen neu bauen, würde ich einen Streifen Fotokarton einfügen.


So muss ich es wohl mit einer Neulackierung des Daches versuchen.

Torantrieb


Die originalen Scharniere erwiesen sich leider als unbrauchbar. Sie waren nicht nur sehr empfindlich, sondern neigten auch zum Blockieren. Ich entfernte sie komplett und verfüllte die Lücken in der Wand mit Mauerwerksresten aus einem anderen Bausatz. Die neuen Scharniere sind aus Messingdraht. Sie sind robust, aber im Nachhinein betrachtet hätte es auch dünnerer Draht getan.


Unterhalb der Scharniere sind noch die Bohrungen für den Nitinoldraht-Antrieb zu erkennen. Doch dieser erwies sich als zu schwach, und der beengte Bauraum verhinderte die Verwendung eines längeren Hebels. Daher stellte ich auf Motorantrieb um.


Die Zahnräder stammen aus dem Lasercutter. Sie können ganz einfach mit Inkscape gerendert und modifiziert werden. Man beachte den Fortsatz des unteren Zahnrads, mit dem die Endschalter betätigt werden. Bei der Form der Speichen hat man viel Spielraum. Die Bohrung für die Achse sollte nur graviert und später mit der Bohrmaschine ausgeführt werden, damit sie auch gerade ist. Der Laser schneidet nämlich leicht schräg.

Auf der Platine sitzt ein Stromrichter. Ihn habe ich damals gebaut, um nicht noch einen zweiten Decoder einbauen zu müssen. Heute würde ich stattdessen einen Arduino Pro Mini einsetzen. Dann könnte ich auf die Endschalter verzichten.

Erfahrungen aus dem Betrieb


Nach all der Experimentiererei funktioniert der Torantrieb rundum zuverlässig. Probleme gab es immer wieder mit den federnden Kontakten der Innenbeleuchtung. Mittlerweile ist die dritte Ausführung drinnen, und es scheint, dass die Probleme nun Vergangenheit sind. Viel Raum für Verbesserungen gibt es noch bei der Optik. Doch bei einer Teppichbahn kann man hier Abstriche machen.

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