Montag, 29. Februar 2016

Reparatur einer schnarrenden Weiche

"Klick" - ein Impuls und die Weiche ist gestellt. So sollen Doppelspulenantriebe funktionieren. Doch beim C-Gleis findet man manchmal DKWs und Dreiwegweichen, die nur mit lautem Schnarrgeräusch arbeiten. Ein Video zeigt das Problem:


Ein Austausch des Antriebs bringt in der Regel keine Besserung, da das Problem in der Mechanik liegt: Der Anker erreicht seine Endlage nicht, da die Weichenmechanik vorher ihren Anschlag erreicht. Er federt stattdessen zurück, was zu dem unangenehmen Geräusch führt.

Die Reparatur ist mit Hausmitteln möglich. Ich würde es allerdings zunächst mit einer Reklamation versuchen, damit man sich in Göppingen des Problems bewusst wird. Aber man muss sich als Modellbahner auch selbst zu helfen wissen, und hier ist das nicht mal kompliziert.

Als erstes muss geklärt werden, welcher Antrieb welche Endlage nicht erreicht. Dabei ist zu beachten, dass der Antrieb für den linken Fahrweg unter dem rechten Gleis liegt und umgekehrt. Danach müssen die Antriebe entfernt werden und die Abdeckung der Mechanik vorsichtig mit einem Schraubenzieher abgehebelt werden. Das ist auch schon der heikelste Teil, denn mit einem zerbrochenen Deckel würde die Weiche nicht mehr funktionieren.

Die geöffnete Antriebsmechanik

Man erkennt in der Konstruktion deutlich das Bemühen des Herstellers um Gleichteile. Die Antriebe und Totpunktfedern setzen an den beiden schwarzen Kurbelscheiben (1) an. Diese greifen ihrerseits in eine Stange (2), welche die mechanische Verbindung zu Zungenvorrichtung, Stellhebel und Weichenlaterne herstellt.

Will man nun dem Antrieb ein wenig mehr Spiel verschaffen, so muss man nur das Auge, in das die Kurbelscheibe greift, mit dem Bastelmesser ein wenig aufweiten und entgraten. Wo genau hängt davon ab, welche Endlage nicht sicher erreicht wurde. Für diese Arbeit baut man die Stange natürlich aus.

Schon ein Bruchteil eines Millimeters kann hier ausreichen. Nach getaner Arbeit steckt man die Mechanik wieder zusammen und prüft, ob sich alle Teile ohne Hakeln bewegen lassen. Dann wird der Deckel aufgesetzt und die Antriebe wieder eingeschraubt. Nun sollte das Schnarren nicht mehr auftreten.

Das erweiterte Auge. Mehr Material musste hier nicht entfernt werden.

Durch diese kleine Veränderung erreicht der Antrieb nun problemlos seine Endlage. Hier ist ein Video von der Weiche nach der Reparatur:


Ursprünglich waren bei mir auch zwei DKWs betroffen. Da diese aber weitgehend umgebaut wurden, wäre es derzeit nicht sinnvoll, auch bei ihnen die Mechanik zu modifizieren. Doch vielleicht findet ein Leser durch diesen Artikels inspiriert heraus, wie man dem Problem Herr werden kann. Noch ein Tipp: Bei einer DKW hatte ich das Problem nur so lange, wie der Antrieb darin festgeschraubt war. Jetzt ist er mit Klebeband befestigt und das Schnarren tritt nicht mehr auf.

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3 Kommentare:

  1. Leider lässt sich das Video nicht starten. Es fehlt ein Plugin, um diese Inhalte darzustellen - so die Anzeige. Ein Klick führt nicht weiter. Irgend etwas scheint nicht zu stimmen.
    Vielen Dank für Ihre Homepage. Sie liegt bei mir in den Favoriten!
    Lothar Seel

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    1. Ich habe die Videos nun auch bei Youtube eingestellt:
      https://youtu.be/LQLn_gYyQc4
      https://youtu.be/eN8vOzAsLu8

      Lassen sie sich nun ohne Fehlermeldung betrachten?

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    2. Hallo,
      ich habe auch das Problem. Leider läßt es sich so nicht beheben. Die Weichenantriebe schnarren selbst im ausgebauten Zustand. Hat noch jemand eine Idee?
      Gunter Schinke

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