Montag, 8. August 2016

Alternierende Masseschienen für Kontaktstrecken

Bei Kontaktstrecken wird oft empfohlen, stets die gleiche Seite zu isolieren. Das macht die Verdrahtung übersichtlicher und erleichtert so - theoretisch - die Fehlersuche. Doch das Vorbild macht es aus gutem Grund genau umgekehrt und wechselt in jedem Rückmeldeabschitt die Seite der isolierten Schiene.


Auch für die Modellbahn bietet sich dieses Prinzip an. Hier wie dort besteht nämlich das Problem der wandernden Schienenstöße: Der Isolierstoß zwischen zwei Rückmeldeabschnitten kann sich im Betrieb schließen. Beim Vorbild liegt das an plastischer Verformung der Schienenstöße, beim Modell ist die Ursache eher in unzureichender Fixierung der Schienen in Längsrichtung zu suchen.

Bei herkömmlicher Anordnung der Kontaktgleise stoßen nun stets zwei Meldeschienen (A1-3) aneinander. Zunächst passiert, auch wenn ein Isolierstoß überbrückt wurde, nichts. Sobald aber ein Fahrzeug in den betroffenen Rückmeldeabschnitt einfährt, wird auch der folgende als belegt gemeldet. Bei Blocksicherung wird der Betrieb an dieser Stelle nun zum Erliegen kommen, da eine Weiterfahrt in einen besetzten Abschnitt nicht zulässig ist.

Herkömmliche Kontaktanordnung

Der Fehler ist leichter zu finden, wenn Masse- und Meldeschiene an jedem Abschnittsübergang vertauscht werden. Dann wird nämlich unabhängig davon, ob überhaupt ein Fahrzeug auf dem Gleis steht, die Gleisbesetztmeldung ausgelöst. Dass solche Vertauschungen jederzeit möglich sind und keine nachteiligen Auswirkungen auf den Betrieb haben, ist Lesern meines Blogs spätestens seit dem Artikel C-Gleis-Weichen als Kontaktgleis bekannt.

Alternierende Kontaktanordnung

Wenn ein Gleisabschnitt als besetzt gemeldet wird, ohne dass ein Fahrzeug auf dem Gleis steht, ist der Fall klar: Ein Isolierstoß ist überbrückt und stellt die Verbindung zur Masse her. Falls sich im betroffenen Abschnitt keine Weiche befindet, müssen lediglich zwei Schienenstöße geprüft werden.

Bei den von mir umgebauten Weichen des C-Gleises gibt es übrigens kein Problem mit wandernden Schienenstößen, da die Trennstellen stets inmitten der Weiche liegen und die Schienen an den Gleisenden fixiert sind, so dass sie sich in Längsrichtung nicht verschieben können. Gerade beim C-Gleis kommt es aber leicht zu überbrückten Stößen, wenn man zur Trennung der Außenschienen nur die Mittelleiterisolierung 74030 verwendet.

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1 Kommentar:

  1. ...Klarlack (Nagellack) auf die Schienenenden hilft bei reiner "74030-Isolation" gegen späteres Überbrücken.
    VG,
    Guido

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